Die Familie in aller Munde: Ein Inspirationskonglomerat.
Familie: wieder und wieder begegnet vielleicht auch Ihnen dieser Begriff in verschiedenen Kontexten. Und vermutlich assoziieren auch Sie ganz unterschiedliche Stimmungen, Menschen und Räume damit. Wir alle kennen uns schließlich als Teil einer Familie – im Guten wie im Herausfordernden. Wir alle schreiben der Familie eine individuelle Bedeutung zu. Zugleich verändert sich in der heutigen Zeit das, was wir mit dem Begriff der Familie verbinden, auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene: wir leben beispielsweise in Verantwortungsgemeinschaften, Regenbogenfamilien oder unter mehreren Dächern. Interessant scheint es, dass ebendiese Entwicklung in verschiedensten Kontexten an mehr und mehr Sichtbarkeit gewinnt.
DIE ZEIT schuf so kürzlich neben der Rubrik Familie, in der schon seit einer Weile vieles zu lesen ist, einen neuen Schwerpunkt, der den Titel «Die neuen Familien» trägt. Ein Versuch, das Bewusstsein für die vielseitigen Möglichkeiten der Gestaltung des Familienseins zu weiten.
Der Schweizer Think Tank GDI (Gottlieb Duttweiler Institut) veröffentlichte im Juni diesen Jahres die neue Familienstudie «Unbundling the Family: Schweizer Familien zwischen Tradition und Transformation», die parallel bis Mitte September von der Ausstellung «Burning Down the House: Rethinking Family» im Kunstmuseum St.Gallen begleitet wird. Letztere widmet sich so einem Thema, das in der zeitgenössischen Kunst bisher selten zu sehen war und trägt die Idee in sich, genau das zu ändern: Sie stellt die Familie in den Fokus und in Frage.
Und auch das Modemagazin ACHTUNG hat die diesjährige Sommerausgabe mit dem Titel «Family: The New Generation» der Familie gewidmet. Ein auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnliches Thema in der Modewelt, das – durchblättert man die Seiten – auch dort sehr gewöhnlich zu sein scheint. Denn auch die Mode lebt von Menschen. Und Menschen sind Teil von Familien.
Was diese Räume, in denen von Familien erzählt wird, nun alle eint: die Frage nach nächsten Formen gelingenden familiären Zusammenlebens. Die Frage, was den wesentliche Kern von Familien formt. Und die Frage, wie Familien und deren Entwicklungen auch im gesamtgesellschaftlichen Kontext wirken. Und vielleicht ist es auch der Wunsch, sich in diesen vermeintlich spaltungsreichen Zeiten in einer neuen Art und Weise dem zu nähern, was bei der Eingabe des Begriffs «Familie» oder auch «Familiarität» in das Google-Suchfeld als Synonyme erscheint: «Vertrautheit», «Intimität» und «Zwanglosigkeit». Die obigen vertiefenden Sommerlektüren werden vielleicht zu der ein oder anderen Antwort führen. Freudig blicken wir als FUTUN:Kollektiv einem jeden Dialog entgegen, der dazu entstehen wird.
Illustration: Johanna Benz
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